Geschichte:
Die Anfänge der auf einem markanten Basaltkegel gelegenen Burg Merenberg reichen sehr wahrscheinlich in die erste Hälfte des 12. Jh.s zurück und sind eng mit der Geschichte der gleichnamigen Dynastenfamilie verbunden. 1129 tritt Hartrad I. von Merenberg als Stammvater des edelfreien Geschlechts urkundlich in Erscheinung. Als Vögte des Stifts Limburg hatten die Merenberger bereits im 12. Jh. Besitzungen in Neunkirchen im Westerwald und Bad Camberg im Taunus inne. König Konrad IV. belehnte die Brüder Konrad und Wittekind von Merenberg 1246 mit der Vogtei über die Reichsstadt Wetzlar. Vermutlich übten bereits die Vorfahren der beiden genannten Edelherren die Vogteirechte über Wetzlar aus. Für die zu Füßen der Burg gelegene Talsiedlung erwirkten die Herren von Gleiberg 1290 Stadtrechte. Das Erbe der Merenberger die ihrerseits die Grafen von Gleiberg beerbt hatten, gelangte durch die Heirat ihrer Erbtochter Gertrud an Graf Johann I. von Nassau-Weilburg. Burg Merenberg wurde schließlich dem nassau-weilburgischen Territorium einverleibt. Sehr wahrscheinlich wurde die Anlage im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Im 19. Jh. befand sich die Burgruine im Besitz der nassauischen Dominalverwaltung und gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg an die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen. Die sanierte Burgruine ist frei zugänglich. (J.F.)
Bauentwicklung:
Burg Merenberg zählt zu jenen Anlagen, deren bauliche Entwicklung bislang noch nicht geklärt werden konnte. Die wenigen noch aufrecht stehenden Bauteile - es handelt sich im Wesentlichen um den runden Bergfried, den Mauerzahn eines Wohnbaus oder Turmes sowie Reste der Ringmauer - erlauben keine zuverlässigen Rückschlüsse auf Anlagegestalt bzw. Baugeschichte. Reste der Ringmauer mit einem Flankierungsturm können in das späte 14. oder beginnende 15. Jh. datieren. Der runde Bergfried gehört wohl noch dem 13. Jh. an. Im Zuge der Nutzung des Turmes als Aussichtspunkt erhielt er 1895 kleine Zinnen, die jedoch zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wieder entfernt wurden. (J.F.)
Baubeschreibung:
Die Grundrissgestalt der weithin sichtbar auf einem Basaltkegel gelegenen Höhenburg Merenberg ist weitgehend unbekannt und lässt sich aufgrund der wenigen Ringmauerreste sowie Aufmauerungen im Zuge von Sanierungen nicht erschließen. Etwa in der Mitte des langgezogenen ovalen Bergplateaus erhebt sich der runde aus Basaltmauerwerk errichtete Bergfried. Östlich des Bergfrieds blieb der Mauerzahn eines Gebäudes erhalten. Ob es sich um einen Wohnbau oder einen Turm handelt, ist unklar. Zu den wenigen noch aufragenden Resten gehört ferner ein Mauerzug mit einem halbrunden Schalenturm. (J.F.)
Arch-Untersuchung/Funde:
Begrenzte archäologische Untersuchungen fanden in den 1960er Jahren statt. Sie trugen jedoch nicht zur Klärung der Grundrissgestalt bzw. der baulichen Entwicklung bei. (J.F.)