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Altbruchhausen

Geschichte:

Ein Geschlecht der Grafen von Bruchhausen erscheint von 1189 bis 1259 in den Quellen. Heinrich III. von Oldenburg-Bruchhausen teilte dann die Herrschaft zwischen seinen Söhnen Heinrich V. und Ludolf II. auf, Alt-Bruchhausen ging an Ludolf II. Burgmannen werden erstmals 1271 erwähnt, die Burg ausdrücklich 1336. Der durch eine Erbtochter in ihren Besitz gelangte Tecklenburger Graf Nicolaus verkaufte 1338 Burg und Herrschaft von Alt-Bruchhausen an die Grafen von Hoya, wobei ihm ein Wohnrecht auf Lebenszeit eingeräumt wurde. 1423/24 wurden Burg und Flecken vom Grafen von Oldenburg niedergebrannt und anschließend wiederaufgebaut. Die Grafen von Hoya verpfändeten die Burg mehrfach. Von 1563 bis 1620 diente die Anlage der Gräfin Katharina von Bruchhausen als Witwensitz. Mit dem Aussterben des Grafenhauses 1582 kam das Amt Alt-Bruchhausen an die Fürsten von Braunschweig-Lüneburg. 1627 ist das Schloss von den Dänen niedergebrannt worden, wobei ausgerechnet die hölzernen Burggebäude unversehrt blieben. 1630 wurde mit dem Wiederaufbau in Stein begonnen. In der 2. Hälfte des 17. Jhs. diente das Schloss den Celler Herzögen häufig zu Jagdaufenthalten und als temporäre Residenz. 1775 wurde es abgerissen und durch ein Amtshaus mit Nebengebäuden ersetzt. Dieses ist seit 1978 in Privatbesitz. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

1424 erfolgte nach einer Brandschatzung durch die Oldenburger ein Wiederaufbau der Burg. Merian schreibt in seiner Topographia Germaniae 1654/58, dass ursprünglich ein hölzerner Turm vorhanden gewesen sei. Der weitere Ausbau habe auch in Holz stattgefunden, bis die Witwe Katharina von Bruchhausen 1565 steinerne Gebäude errichtet habe. Durch sie ist die Burg zum Schloss ausgebaut worden. Nach dessen Zerstörung 1627 wurde 1630 mit dem Wiederaufbau begonnen. 1775 wurde das Schloss abgerissen und das heutige Amtshaus errichtet. Ein im gleichen Zug errichtetes Wirtschaftsgebäude wurde 1938 abgerissen, von ihm steht südwestlich des Amtshofes noch eine Mauer. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Da bislang keine archäologischen Untersuchungen stattgefunden haben, lassen sich keine detaillierte Aussagen über die Gestalt der Burg treffen. Bis ins 17. Jh. müssen neben einem hölzernen Bergfried weitere hölzerne Gebäude gestanden haben, daneben aber auch Steingebäude, die im letzten Drittel des 16. Jhs. erbaut worden sind. Ein Merianstich von 1654 zeigt nur wenig detailliert das Amtshaus als großes Bruchsteingebäude.
In der 2. Hälfte des 19. Jhs. war das heutige Amtshaus, ein einfacher Backsteinbau auf hohem Kellergeschoss aus der Zeit um 1800, noch von einem teilweise erhaltenen Burggraben samt Wall umgeben. Heute sind neben dem erhöhten Burggelände noch seichte Grabenreste hinter dem Gebäude zu sehen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1936 stieß man beim Verlegen einer Wasserleitung auf alte Grundmauern, die aus großen Granitfindlingen aufgebaut waren, deren Zwischenräume größtenteils mit zerbrochenen Ziegelsteinen im Klostersteinformat ausgefüllt waren.