EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Lienenburg

Geschichte:

Um 1200 ließ der Oldenburger Graf Moritz zum Schutz vor den Stedingern zwei Burgen in Lienen und Lichtenberg bauen. Es gibt allerdings noch eine andere Überlieferung in der Rasteder Chronik, wonach die Burg Lienen in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. von den Bremer Erzbischöfen gebaut und im Zuge eines Aufstandes der Stedinger zwischen 1158 und 1184 zerstört worden sein soll.
Gesichert ist aber, dass die Stedinger Bauern sich gegen die von den Burgen Lienen und Lichtenberg ausgehenden Drangsale empörten und in einem Aufstand 1204 beide Burgen zerstörten. Die Burg Lienen wurde dabei von den Moorriemern zerstört. Ein Wiederaufbau fand nicht statt.
Ab 1219 kam ein Ortsadelsgeschlecht der Herren von Lienen in den Quellen vor, die vermutlich ursprünglich Burgmannen auf der Lienenburg waren. Nach der Zerstörung der Burg sollen sie auf die Weserinsel "Rader Sand" übergesiedelt sein, wo ein Hügel auf eine Motte hindeuten könnte.
(Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung ist aufgrund der Quellenlage nicht anzugeben. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die ehemalige Burg wurde komplett abgetragen. Obertägige Reste sind nicht erhalten. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabungen in den 30er-Jahren des 20. Jhs. blieben ohne wesentliche Befunde. Begehungen mit dem Metalldetektor im Juni 2011erbrachten Lesefunde auf einer Fläche von ca. 200 x 200 m, landseitig des ehemaligen Weserdeiches.
Es handelt sich um 89 Keramikscherben der harten Grauware und 4 Steinzeugscherben, 1 Ziegelfragment und 3 Bronzefragmente, Funde die wohl ins Spätmittelalter datieren. (Frank Both)