EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Ottenstein

Geschichte:

Die Burg Ottenstein wurde laut ihres Namens durch einen Grafen Otto von Everstein errichtet. Da es insgesamt elf Träger dieses Vornamens in diesem Geschlecht gab, ist ihr Erbauungszeitpunkt entsprechend umstritten, wahrscheinlich ist aber eine Gründung unter Otto V. (1260-1312). Erstmals ausdrücklich erwähnt wird sie im Jahr 1393, als der letzte Eversteiner Graf, Hermann VII. sie an den Grafen von Pyrmont verpfändete. Zu diesem Zeitpunkt war aus den umgesiedelten Einwohnern mehrerer Ortschaften der Burgflecken entstanden. 1408 wurde die Burg Ottenstein wie auch die gesamte Grafschaft Everstein an das Herzogtum von Braunschweig-Lüneburg übergeben. Auf der Burg saßen aber weiterhin als Pfandinhaber die Grafen von Pyrmont. Nach deren Aussterben 1498 ging sie durch Erbschaft an die Grafen von Spiegelberg. Spätere Pfandinhaber waren die Familie von Zersen, Hermann von der Malsburg, die Familien von Helvessen, von Steinberg, von Landsberg und die Grafen von Schaumburg-Lippe. 1571 wird erstmals ein Drost auf der Burg erwähnt. 1701 unter Hilmar von Mansberg erfolgte der Abriss der Burg und der Aufbau eines Fachwerkhauses, das bis 1929 als Amtsgericht genutzt wurde. Im September 1976 wurde auch dieses Haus abgerissen und ein Bungalow über die Kellergewölbe gebaut. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Burg können keine Angaben gemacht werden. 1701 ist das im Merianstich im Westen erkennbare Fachwerkgebäude durch ein größeres ersetzt worden, das die gesamte Seite der ehemaligen Burg einnahm. 1976 wurde dieses abgerissen und durch einen Bungalow ersetzt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Über das mittelalterliche Aussehen der Burg Ottenstein ist nichts bekannt, außer dass sie eine ungefähr quadratische Wasserburg war. Auf einem Merianstich von 1654 ist eine Ringmauerburg mit einem runden Eckturm im Südosten, einem Steingebäude an der Südwestecke und daran anschließend ein Fachwerkgebäude mit Tordurchfahrt zu sehen. An der Westseite steht ein Fachwerkgebäude, das 1701 durch ein größeres ersetzt wurde, das als Amtsgericht diente. Auf der Nordseite standen Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk. Heute ist davon obertägig nichts mehr vorhanden. Einziges Überbleibsel ist das Steinhaus aus der Mitte des 17. Jhs., das im Merianstich nicht sichtbar auf der Ostseite stand. Dies ist ein dreigeschossiger Bau, dessen oberstes Geschoss aus Fachwerk besteht. Das Amtsgericht wurde erst 1976 abgerissen und durch einen Bungalow unter Beibehaltung der alten Keller überbaut. Der Wirtschaftshof lag südlich der Burg; inwiefern er befestigt war, ist unbekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Um 1980 muss nördlich der Burg der ehemalige Wassergraben aufgefunden worden sein. (Stefan Eismann)