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Wahrberg bei Aurach

Geschichte:

Aufgrund seiner Lage am Rande des Altmühltales nicht weit vom Kloster Herrieden dürfte Wahrberg ursprünglich zum Herriedener Klosterbesitz gehört haben, der bei der Umwandlung des Klosters in ein Chorherrenstift im Jahr 888 dem Hochstift Eichstätt einverleibt wurde. Die Burg dürfte zu einem unbekannten Zeitpunkt durch einen der Vögte des Hochstifts errichtet worden sein, in Frage kommen dafür die Grafen von Oettingen. Die edelfreien Herren von Wahrberg sind von 1228 bis 1289 in der historischen Überlieferung nachgewiesen. 1258 erscheint die Burg in den Quellen, als Ulrich von Wahrberg die zur Burg gehörenden Güter seinem Dienstherren, dem Eichstätter Obervogt Graf Ludwig von Oettingen zurückgab. 1289 bestätigt der Bischof von Eichstätt, dass die Grafen von Oettingen die Burg Wahrberg von ihm zu Lehen besitzen.
Die Burg Wahrberg war Streitobjekt in einer Fehde zwischen dem Eichstätter Bischof und den Grafen von Oettingen, die aus der widerrechtlichen Besitzergreifung des Erbes der mit den Oettingern verwandten Grafen von Hirschberg durch den Bischof entstand. 1310 besetzte deshalb Conrad von Oettingen im Bündnis mit Eberhard von Württemberg u. a. die Burg Wahrberg und verwüstete die Umgebung. In der Folge sprach König Heinrich VII. die Reichsacht über ihn aus. Der Krieg endete mit einer Niederlage der Oettinger, deren Vogtei vom Bischof für heimgefallen erklärt wurde. Allerdings setzte der Bruder von Conrads Frau, Kraft von Hohenlohe, den Kampf fort und besetzte Wahrberg ein weiteres Mal. In einem Schiedsspruch von 1313 wurde dann die Rückgabe der Burg an den Eichstätter Bischof festgelegt. Da die übrigen Bedingungen des Schiedsspruchs nicht eingehalten wurden, besetzte Kraft von Hohenlohe Wahrberg und Herrieden erneut. Da bei der Aktion gegen Herrieden der gerade dort sich aufhaltende König Ludwig der Bayer in Gefahr geriet, belagerte dieser mit dem Eichstätter Bischof und anderen Verbündeten Wahrberg und zerstörte die Burg 1316. Der Bischof erhielt nun die zerstörte Burg zusammen mit dem Recht, sie wieder zu befestigen, zurück. Nach dem Wiederaufbau saßen in Wahrberg Vögte aus unterschiedlichen Ministerialengeschlechtern. 1568 wurde auf der Burg ein fürstbischöfliches Oberamt eingerichtet.
Nach der Säkularisation verkaufte das Königreich Bayern 1808 Wahrberg an den Freiherren Eduard von Andrian-Werburg. Seine Witwe veräußerte das Schlossgut 1863 an die Universitätsstiftung Würzburg. Über die Familien Gutmann und Sauer kam das Schloss 1902 an die Familie Bornebusch, die es heute noch besitzt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Burg ist nach ihrer Zerstörung 1316 wieder aufgebaut worden. 1615 ließ Bischof Johann Christoph von Westerstetten laut einer Inschrift das Schloss renovieren. Unter Bischof Johann Anton II. Freiherr von Freiberg (1736-1757) wird das Schloss erneut renoviert und der Torturm errichtet. 1864 brannte das Schloss mit Turm und Kapelle aus. Der Wiederaufbau erfolgte in reduzierter Form. Weitere Brände in den Jahren 1894, 1897, 1905 und 1974 betrafen die Wirtschaftsbauten. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg nimmt das Ende eines nach Osten gerichteten Bergsporns ein. Sie ist außer durch eine Ringmauer im Norden und Osten durch zwei Gräben geschützt, im Süden bot der Steilabfall ausreichenden Schutz. Ein Halsgraben im Westen ist heute nur noch teilweise vorhanden.
Das östliche Ende des Areals der ca. 60 x 28 m großen Hauptburg wird durch hohe Futtermauern gestützt. Hier befinden sich auch auf ansonsten unbebautem Gelände zwei hohe Kellergewölbe, von denen das tiefere ein schachtartiges, mehrgeschossiges Unterteil aufweist. Dieser Keller gehört wie die aus Buckelquadern errichteten West- und Nordseiten der Außenmauer zum ursprünglichen Baubestand. An der Nordseite steht ein schmaler, rechteckiger Gebäudetrakt mit Erker im Osten. Westlich schließt der im 20. Jh. stark veränderte Hauptbau mit einem Schmuckportal des 18. Jhs. an. Den westlichen Abschluss bildet ein langgezogener Wirtschaftsbau mit teilweise in Fachwerk errichtetem Torturm in der Westmauer.

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine