Geschichte:
Burg und Stadt Frankenberg wurden von den Landgrafen von Thüringen 1233/34 an strategisch günstiger Stelle auf einem langgezogenen Bergrücken über dem Edertal gegründet. Sehr wahrscheinlich war der Platz bereits während der Kämpfe der Franken gegen die Sachsen in karolingischer Zeit befestigt. 1122 gelangte der Berg auf dem Erbweg an die Landgrafen von Thüringen. Stadt und Burg bildeten einen wichtigen Stützpunkt der Landgrafen von Thüringen bzw. Hessen in deren Auseinandersetzungen mit dem Erzstift Mainz um die Vorherrschaft im hessischen Raum. Ferner richtete sich die Burggründung gegen die zeitweise mit Mainz verbündeten Vögte von Keseberg, die unweit von dort im Edertal über ihre Stammburg verfügten. Der Ort Frankenberg wird erstmals 1240 als Stadt bezeichnet. Die Burg wurde bereits 1376 von aufständischen Bürgern, die sich gegen den Amtmann der Landgrafen, Herman von Treffurt erhoben, zerstört und in der Folgezeit nicht wieder hergestellt. Letzte bauliche Reste der Burg wurden 1798 bzw. 1908 beseitigt. (J.F.9
Bauentwicklung:
Zur baulichen Entwicklung der oberhalb der Stadtpfarrkirche gelegenen Burg Frankenberg liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. (J.F.)
Baubeschreibung:
Die Burgstelle nimmt den Gipfel eines langgezogenen, über dem Edertal gelegenen Bergrückens ein. Aufgrund der recht frühen Zerstörung, die von ihrer Gründung um 1233/34 bis zu ihrer Zerstörung 1386 weniger als zweihundert Jahre Bestand hatte sowie der Abtragung ihrer Mauerreste lassen sich nach bisherigem Kenntnisstand keine gesicherten Angaben über die exakte Grundriss- und Baugestalt machen. Erhalten blieben 1.5-2 m breite Fundamentreste der Ringmauer sowie der Sockel eines runden Flankenturmes. Die historischen Stadtansichten des 16. und 17. Jahrhunderts zeigen die Burg als Ruine. Zu den frühesten - wenngleich wenig zuverlässigen Darstellungen - zählt eine Abbildung in der spätmittelalterlichen Landeschronik von Hessen, die von Wigand Gerstenberg verfasst wurde. (J.F.)